Autorenwahn­sinn – Charak­ter­bögen oder meine 8-Punkte-Charakterskizze

Blatt mit Charakterisierung von Buchfiguren, Alter, Beschreibung, Hobbys

Manche Autoren und Autorinnen nutzen gerne Charakterbögen, um ihre Figuren zu entwickeln. Darauf kann man von der Haarfarbe bis zur Größe, Hobbys und Geburtsort alles eintragen, was einem wichtig erscheint. Es ist wie ein Interview, das man Punkt für Punkt durchgehen kann.

Meine Figuren sind für mich wie gute Freunde, die ich nach und nach kennenlerne. Daher sind mir Charakterbögen meist zu umfassend. Es mag albern klingen, aber ich fühle mich blockiert, wenn ich Punkt für Punkt einen Fragebogen durchgehen soll.  Außerdem mag ich gar nicht zu genau auf ihr Aussehen wie Größe und Statur eingehen, wenn es keine besondere Rolle in der Geschichte spielt, denn ich finde es gut, wenn sich die Leserin/der Leser sich die Figur selbst in ihrem Kopf ausmalen kann.

Und jetzt kommt das Aber ;-).

Natürlich mache ich mir vor dem Schreiben schon Gedanken zu meinen Figuren und ich hab auch ein Bild im Kopf. Das geschieht meist während des Ausarbeitens der Idee. Da unterhalte ich mich mit den Protagonisten mittels Kopfkino. Dann setze ich mich hin und notiere mir in einer groben Skizze das Wichtigste zur Figur. Schließlich brauche ich ja auch eine Figurenbeschreibung fürs Exposé, wenn ich die Geschichte einem Verlag anbieten will.

Charakterskizze statt Charakterbögen

Dabei beschränke ich mich auf das Wesentliche, und zwar:

  1. Innerer Konflikt,
  2. äußerer Konflikt,
  3. Ziele,
  4. Motivation,
  5. Vorlieben/Hobbys,
  6. Abneigungen,
  7. besondere Charakterzüge und
  8. eventuell Vergangenheit oder Umfeld.

Ein paar Charakterzüge entwickeln sich auch erst beim Schreiben, im Zusammenspiel mit den anderen Figuren. Da kann es schon sein, dass mir die Figur plötzlich zuruft: „Hey, das passt aber gar nicht zu mir“ Oder: „Das funktioniert“. Diese „Art“ der Figurenentwicklung bedeutet natürlich auch, dass ich den Text meist öfter überarbeiten muss, damit alles stimmt. Aber das nehme ich gern in Kauf. Wie gesagt, ich hab es anders probiert, aber ich kam damit nicht gut klar. Und beim Schreiben gilt: Mach das, so wie du am besten zurechtkommst, um deine Geschichte zu erzählen.

Dafür mache ich mir aber gerne mal ein Glossar :-)

Und für „Simsaladschinn“ habe ich dazu noch ein Glossar entwickelt, dass die wichtigsten Regeln des Dschinnreiches Rubinien zusammenfasst. Das wiederum fand ich unerlässlich, damit später kein Durcheinander in der Dschinn- und Menschenwelt herrscht.

Also, nein, ich hab keine Charakterbögen, aber ja, ich mache Charakterskizzen, und ab und an auch mal ein Glossar :-).